Dopamin Decor

Zu Gast bei Kersy: Berliner Dopamin Kick deluxe!

Zu Gast bei Kersy: Berliner Dopamin Kick deluxe!

Manege frei!

Tretet näher, tretet ein! Wir besuchen Kersy und ihre treue Begleiterin Stella. Ihre Bühne ist ein geschichtsträchtiger Berliner Prachtaltbau von 1904, in dem sie ihren ganz persönlichen Happy Place gefunden haben. Schwarz-Weiß-Kontraste, Streifen und knallige Primärfarben dominieren hier. Erfahrt, warum ihr ein Happy Mindset so wichtig ist, warum Bilder Geschichten erzählen sollten und wie 3,4 Meter hohe Wände zu einer Herausforderung werden können. Außerdem berichtet sie, warum sie extra von Berlin nach Wuppertal in ein Nagelstudio fuhr, um einen ganz besonderen Stuhl zu ergattern. All das und mehr in unserem Interview mit der überaus lebendigen und kreativen Kersy.

 

Wer bist du, was machst du und wie wohnst du?

Als Wahlberlinerin lebe ich seit etwa 4 Jahren mit meiner Hündin Stella in der Hauptstadt. Mein Name ist Kerstin, ich bin 46 Jahre alt und arbeite seit vielen Jahren in der Lifestyle-Kommunikation. Als ich in Berlin meine Traumwohnung, einen Altbau im Norden von Prenzlauer Berg, fand, erweckte ich meine Vision von einem farbenfrohen Happy Place zum Leben.

Wie würdest du deinen Stil beschreiben?

Auch wenn es mir nicht immer leichtfällt, ein Happy Mindset ist mir wichtig. Daher habe ich meine Wohnung so gestaltet, dass sie mich und meine Gäste aufmuntert und inspirierende Geschichten erzählt. Jonathan Adler hat viele Bücher zu diesem Thema veröffentlicht, wie "Happy Chic" oder "My Prescription for Antidepressant Living". Das hat mir sehr gefallen. Aktuell wird viel über Dopamin Decor gesprochen - ich denke, mein Stil geht in die Richtung Happy Dopamin Decor Chic 😊

Welche Geschichte erzählt dein Zuhause?

Als ich einzog, war eines der ersten Bilder, die ich an die Wand hing, ein Poster mit dem Text: "If these walls could talk." Ich lebe in einem denkmalgeschützten Altbau aus dem Jahr 1904 im Osten Berlins und fand es einfach so faszinierend, was dieses Haus schon alles erlebt hat. Was es überlebt hat! Ich bin nicht unbedingt super spirituell, aber ich glaube an Energien. Als ich in diese Wohnung kam, habe ich so viel positive Energie gespürt, und ich denke, dass sich das in meiner Einrichtung widerspiegelt. Wir feiern das Leben, auch wenn es oft nicht viel zu feiern gibt. Diese Wohnung soll immer eine Geschichte davon erzählen, dass das Leben schön und bunt ist.

Wann hat dein Interesse für Interior Design begonnen?

Ich bin in einem winzigen Dorf aufgewachsen. Schon immer haben mich die schönen Dinge, Mode, Accessoires, fasziniert. Mein Barbie-Haus war mit Tapeten und echtem Teppich ausgelegt, und dort entstand schon damals der Traum, einmal Interior Designerin zu werden. Nach meinem Abitur war ich erstmal im Ausland und habe in den Medienbereich geschnuppert und anschließend ein journalistisches Studium begonnen. Doch wie man sieht, die Kreativität musste einfach raus, bereist damals war mein Studentenwohnheim-Zimmer sicherlich das bunteste weit und breit.

Du lebst in einer Welt voller Farben - was ist dein Geheimnis, um sie so fröhlich und ausgewogen wie bei dir zu gestalten?

Ehrlich gesagt, habe ich keinen festen Plan. Ich glaube fest daran, dass Dinge einfach aus einem herauskommen. Kreativität entsteht, indem man einfach loslegt, ohne einen genauen Plan zu haben. Es erstaunt mich oft selbst, wenn ich Fotos von meinem Zuhause betrachte und sehe, wie gut alles zusammenpasst. Dennoch bringe ich gerne eine gewisse Ordnung in meine Farbgestaltung ein, indem ich Referenzpunkte setze. Zum Beispiel habe ich ein großes Bild im Wohnzimmer, dessen Farben sich in verschiedenen Gegenständen im Raum wiederfinden. Das achte ich dann schon darauf.

Außerdem fällt auf, dass ich praktisch keine farbigen Wände habe. Farben brauchen für mich einen Rahmen, damit sie wirken. Alles zu bunt mag ich auch nicht. Die weißen Wände bieten mir den perfekten Rahmen, damit die bunten Gegenstände im Raum zur Geltung kommen können.

Was ist deine größte Interior "Schwäche“?

Produkte, die von Memphis Milano inspiriert sind, ziehen mich einfach immer an. Schwarz-Weiß-Kontraste, Streifen und knallige Primärfarben haben eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf mich. Der Space Age Stil und alles aus den 60er bis 80er Jahren, bunt und retro - das liebe ich einfach. Allerdings muss ich aufpassen, dass ich es nicht übertreibe. Eigentlich habe ich genug Lampen, aber ich habe mir schon wieder eine Space Age Tischleuchte ausgesucht. Da muss ich mich manchmal selbst bremsen.

Wie ist das bei dir - hast du Ticks, Sammelleidenschaften oder Marotten, die du gerne teilen möchtest?

Da bin ich wohl nicht anders als viele andere Interior-Liebhaber aktuell - Tischlampen in verschiedenen Designs machen einfach Spaß und wecken natürlich die Sammelleidenschaft, besonders weil es so viele einzigartige Designklassiker unter ihnen gibt. Ich habe mir erst neulich die Joe Colombo Tischlampe bei eBay gegönnt. Es ist einfach toll, wie man durch solche Stücke einem Raum Persönlichkeit verleihen kann.

Gibt es eine besondere Geschichte hinter einem Möbelstück oder einer Einrichtung in deinem Zuhause?

Viele sprechen mich oft auf meine Handchairs mit den roten Fingernägeln an, und die Geschichte dahinter ist wirklich cool. Als ziemlicher Beauty-Junkie, der dafür bekannt ist, immer Nagellack zu tragen, war ich total begeistert, als ich diese Stühle in einer Homestory gesehen habe. Das war einfach so "ich". Eine Designerin hatte zwei Stühle in ihrer Wohnung in Brooklyn stehen. Also habe ich gegoogelt, alle möglichen Suchwörter ausprobiert, aber ich konnte diese Stühle, die ich für teure Designstücke hielt, nicht finden. Bis ich schließlich doch bei Kleinanzeigen in Wuppertal fündig wurde. Eine Dame löste ihr Nagelstudio auf, und da habe ich dann erfahren, dass es sich um Stühle handelt, die mal als Limited Edition für Nagelstudios kreiert wurden. Also habe ich mir einen Transporter gemietet und bin direkt nach Wuppertal gefahren, um meine Traumstühle abzuholen. Wenn ich ein cooles Teil finde, dann stoppt mich nichts mehr.

Welches war dein schönstes DIY-Projekt? Hast du Tipps für Upcycling und worauf sollte man dabei achten?

Also, ich finde es toll, was andere schaffen, aber wenn ich mal etwas streichen muss, dann kriege ich schon fast einen halben Nervenzusammenbruch. Ich betätige mich einfach nicht gerne handwerklich. Klar, ich male sehr gerne, aber DIY bedeutet für mich: Planung, alles genau abmessen, Folie auslegen usw. - das nervt mich total. Dennoch, wenn ich mich dann mal dazu durchringe, etwas zu machen, bin ich meist mega stolz. Zum Beispiel habe ich eine Wand in der Wohnung selbst gestrichen, und bis heute bin ich so mega stolz darauf. Andere finden das vielleicht lächerlich, aber für mich war das ein großes Ding, besonders bei 3,4 Meter hohen Wänden. Mir tat zwei Wochen danach noch alles weh, haha.

Ansonsten male ich gerne Dinge, zum Beispiel Rahmen von Spiegeln oder kleinere Vasen. Meinem Spiegel im Flur habe ich zum Beispiel einen kurvigen Rahmen verpasst. Ich hätte nie gedacht, dass das so einfach mit Farbe auf Spiegel klappt, aber mein Tipp: Einfach mal ausprobieren.

Lass uns über Interior-Fauxpas sprechen – welche Fehler sollte man besser vermeiden?

Ein ganz praktischer Tipp zuerst: Viele von uns leben ja mittlerweile mit Haustieren zusammen, und da ist es wirklich wichtig, sich einen guten, am besten waschbaren Teppich zu besorgen. Es ist echt erstaunlich, dass die Mordkommission noch nicht vor meiner Tür stand, so viele Teppiche, wie ich schon aus meiner Wohnung entsorgt habe.

Weiterhin finde ich das Thema Wandgestaltung unglaublich wichtig in einer Wohnung. Für mich müssen die Bilder an der Wand eine persönliche Bedeutung haben, eine Seele. Anfangs habe ich den Fehler gemacht, nur Poster zu bestellen und sie dann eingerahmt aufzuhängen. Ich habe mich vom Design leiten lassen, aber irgendwie fehlte mir dabei die echte Verbindung. Deshalb habe ich angefangen, selbst Bilder zu malen, und bin damit sehr glücklich.

Was sind deine 3 ultimativen Interior Tipps, die du uns mitgeben kannst?

1) Gib dir bei der Einrichtung Zeit - eine Wohnung muss wachsen.

2) Lass dich nicht zu sehr von Trends leiten - dein Zuhause ist eine Erweiterung deines persönlichen Stils, und du sollst möglichst lange Freude daran haben.

3) Hör auf dein Bauchgefühl - schließlich verbringen wir so viel Zeit zuhause, du musst dich wohlfühlen, es muss nur dir gefallen!

Für alle Interior Enthusiasten, welche Orte sollten wir in Berlin nicht verpassen?

  • Frau Wunderwald hat einfach die coolsten Vintage-Sachen auf einer riesigen Fläche hier in Berlin
  • Im Restaurant Cocodrillo liebe ich einfach die Einrichtung - Italo Disco lebt 😉
  • Ansonsten hat Berlin natürlich so viele Museen zu bieten, die Inspiration bieten. Die Neue Nationalgalerie, der Gropius Bau oder der Hamburger Bahnhof sind Must-Sees.

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Ihr möchtet mehr über Kersy erfahren? Schaut unbedingt auf ihrem Instagram-Profil @thekersy vorbei!

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